Die Entwicklung der Plasmatechnologie war zweifelsohne einer der bedeutendsten Meilensteine im Bereich der Unterhaltungselektronik, zumal sie maßgeblich zum Siegeszug der hochauflösenden Fernsehgeräte von heute beigetragen hat. Immerhin gab es vor der Markteinführung der ersten Plasmageräte noch nie zuvor höher auflösende Fernseher mit derart riesigen Bilddiagonalen. Nach Panasonic sieht nun aber auch Samsung die Ära der Plasmafernseher zu Ende gehen.
Die Plasmatechnologie ist schlicht und einfach an ihre Grenzen gestoßen
An sich beklagt sich die Industrie nun schon seit Jahren über stark rücklaufende Absatzzahlen, weshalb Panasonic die Entwicklung neuer Plasmageräte und die Produktion bereits etablierter Plasmafernseher bereits März letzten Jahres komplett einstellte. Der finale Todesstoß für die Plasmasparte dürfte letztendlich aber das Aufkommen neuer Technologien sein. Allen voran sind dabei die hochmodernen 3D-Technologien von heute, die extrem hoch auflösende 4k-Technologie von morgen und die sogenannte Curved-Design-Technologie zu nennen.
Theoretisch wäre es zwar möglich, auch 3D-fähige 4k-Plasmafernseher und Curved-Plasmageräte mit gewölbter Bildfläche zu bauen. Allerdings sei die Produktion nach Auffassung von Panasonic und Samsung im Vergleich zu „zeitgemäßeren“ TV-Varianten einfach zu kostspielig, um noch gewinnträchtig sein zu können. Daher wolle nun auch die Tochterfirma Samsung SDI, die neben Bildschirmen unter anderem noch Batterien und Akkus produziere, sich bis spätestens Ende November dieses Jahres ebenfalls aus dem Plasmafernsehergeschäft zurückziehen. Folglich wäre LG einer der letzten großen Hoffnungsträger der hartgesottenen Plasmaanhänger. Wie eine südkoreanische Nachrichtenagentur namens Yonhap jedoch unlängst aus vertrauenswürdiger Quelle in Erfahrung gebracht haben will, plane wohl auch LG, alsbald seine Plasmasparte zumindest im Bereich der hochauflösenden Fernsehgeräte einzustellen.
Plasmageräte sind nicht bloß für die Hersteller zu teuer
Eine noch immer oft beschworene Stärke von Plasma-TV-Geräten ist, dass sie Filminhalte kontrastreicher als jede andere TV-Technologie darstellen könnten. Außerdem sei die Farbdarstellung bei Plasmafernsehern viel satter und zudem auch natürlicher. Allerdings darf schon aufgrund der Fokusverschiebung vonseiten der Hersteller bezweifelt werden, ob diesbezügliche Qualitätsunterschiede heutzutage wirklich noch ins Gewicht fallen. Ungeachtet dessen bedeuten höhere Produktionskosten zwangsläufig auch höhere Anschaffungskosten. Davon abgesehen gibt es mittlerweile neuartige LED-Fernseher, die viel energieeffizienter als jeder herkömmliche Plasmafernseher mit veralteter Hintergrundbeleuchtung sind. Demzufolge wären hochauflösende Plasmafernseher mit großer Bildfläche nicht bloß in der Anschaffung, sondern eben auch im Betrieb weitaus kostspieliger als entsprechende Fernseher auf Basis modernerer Technologien.
Time to say Goodbye?
Vielleicht ist es wirklich an der Zeit, sich von den altbewährten Plasmafernsehern endgültig zu verabschieden. Wobei man nie genau weiß, was die Zukunft bringt und in welche Richtung sich der technologische Fortschritt entwickeln wird. So ist es zumindest denkbar, dass die Plasmatechnologie eines Tages eine Art Renaissance erlebt.
Foto: Thinkstock, Hemera, Rodolfo Goulart sabatino
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