Im 20. Jahrhundert etablierte sich der Begriff „Soap Opera“ (dt. Seifenoper), als dem seriellen, mehrmals wöchentlich ausgestrahlten Unterhaltungsformat im Fernsehen der Durchbruch gelang. Der Soap-Effekt hingegen beschreibt einen psychologischen Effekt, bei dem der Zuschauer durch die Zwischenbildberechnung bei der Filmwiedergabe die Abhebung sich bewegender Schauspieler vom Hintergrund zu sehen glaubt. Die schnelle Abfolge von einzelnen Bildern wird also als ein einziges sich fließend veränderndes Bild wahrgenommen.
Der Soap-Effekt als psychologisches Phänomen
Sei es beim Fernsehen oder im Kino – bei der Wiedergabe eines Filmes machen sich die Produzenten eine bestimmte Eigenschaft zunutze: in Zusammenarbeit mit den Augen glaubt das Gehirn, dass es sich bei einer schnellen Abfolge von Bildern um eine flüssige Bewegung handelt. Die Geschwindigkeit des Bildwechsels spielt dabei eine entscheidende Rolle. Ein Film wird als umso flüssiger wahrgenommen, je schneller die Bilder hintereinander dargestellt werden. Zudem wird der Ähnlichkeit zwei aufeinanderfolgenden Bildern eine große Bedeutung zugeschrieben: so dürfen sich die einzelnen Frames (Einzelbilder) nur im Detail unterscheiden. Andernfalls wird das Gehirn überfordert, sodass die Handlung des Filmes nicht mehr vollständig erfasst werden kann.
Auf die Bildrate kommt es an
Die Bildrate gibt an, wie viele Bilder pro Sekunde dargestellt werden können. Mittlerweile ist es bei Kinofilmen üblich, 24 Frames pro Sekunde aufzuzeichnen. Im deutschen Fernsehen sind es dagegen 25 Bilder pro Sekunde, während lediglich 18 Frames pro Sekunde auf Internetplattformen Standard sind: Auf solchen Videoplattformen erscheinen die Bewegungen einem aufmerksamen Zuschauer daher etwas ruckartiger abzulaufen, wohingegen die unbeweglichen Gegenstände eine gewisse Statik vermitteln. Deshalb gehen immer mehr Internetnutzer dazu über, hochauflösende Filme mit einer hohen Bildrate im Internet hochzuladen. Kostenpflichtige Plattformen werben sogar mit einer Bildrate von 30 Frames pro Sekunde. Um alle Bilder wiedergeben zu können, wird allerdings ein Bildschirm mit einer entsprechend hohen Bildrate benötigt.
Die Grenzen des Soap-Effektes
Sollte ein Anbieter mit einer Bildrate von mehr als 28 Frames pro Sekunde werben, sollten Sie diesem mit einer gesunden Portion Skepsis begegnen, denn das menschliche Auge kann pro Sekunde maximal 28 Bilder wahrnehmen. Eine Überschreitung dieser Grenze geht für den Zuschauer also mit keinem Vorteil einher. Somit stößt der Soap-Effekt nicht zuletzt am Auge des Menschen an seine Grenzen.
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